Hyperhidrosis (Starkes Schwitzen)

Hyperhidrosis (Starkes Schwitzen)

Hyperhidrosis (übermäßiges Schwitzen)

Einführung
Schwitzen dient der Temperaturregulation des Körpers. Der Mensch besitzt etwa vier Millionen Schweißdrüsen. Diese befinden sich in der Dermis (Lederhaut) und setzen den Schweiß durch Poren an der Hautoberfläche frei. Dabei entsteht eine Verdunstungskälte, die Wärme von der Körperoberfläche abführt und so einer Überhitzung des Körpers entgegen wirkt.
Der unangenehme Schweißgeruch entsteht durch ein Zusammenspiel von Duftdrüsen mit den Bakterien der Hautflora. Duftdrüsen geben Duftstoffe in die Austrittsöffnung der Haare ab, die von Bakterien zu übel riechenden Abbauprodukten zersetzt werden. Der Schweiß befeuchtet das Sekret, und mit der Verdunstung werden die Duftstoffe und ihre Abbauprodukte in die Umgebung freigesetzt. Besonders dicht sitzen die Schweißdrüsen an den Handflächen, Fußsohlen, der Stirn und in der Achselhöhle. Deren Fehlfunktion kann zu vermehrtem Schwitzen (Hyperhidrose) führen, was für die Betroffenen sehr belastend sein kann. Schätzungen zufolge sind 1-2% der Bevölkerung in Deutschland von Hyperhidrose betroffen.


Ursachen
Vermehrtes Schwitzen lässt sich auf eine funktionelle Störung der Schweißdrüsen zurückführen. Deren Aktivität wird über das vegetative Nervensystem reguliert. In diesem Fall spricht man von einer primären Hyperhidrose, wobei die Ursache für diese erhöhte Nervenaktivität bislang noch nicht bekannt ist.
Eine sekundäre Hyperhidrose besteht, wenn die Erkrankungen eines anderen Organsystems (Primärerkrankung) die Ursache des Schwitzens ist.
Normal ist vermehrtes Schwitzen im Rahmen der Hormonumstellung in den Wechseljahren oder als Ausgleichsreaktion, wenn die Schweißproduktion an einer Körperstelle blockiert ist. Um die Temperaturregulation aufrecht zu erhalten, steigert der Körper in diesem Fall die Schweißproduktion der übrigen Hautareale. Bei 65% aller Fälle liegt eine familiäre Häufung vor.

Symptome
Typisch für die Hyperhidrose sind eine sichtbare Nässe der betroffenen Hautbereiche und ein meist unangenehmer Körpergeruch. Betroffene Handflächen und Fußsohlen fühlen sich feucht-kalt an. Die ständige Feuchtigkeit kann zudem die Haut irritieren und Rötungen sowie Schuppungen hervorrufen. Besonders gefährdet sind Hautfalten wie bspw. unter der Brust. Primäre Hyperhidrosen sind im Unterschied zu sekundären Hyperhidrosen dadurch gekennzeichnet, dass das Schwitzen örtlich begrenzt auftritt, z. B. an Händen, Füßen, Achselhöhlen oder Stirn und Kopf. Bei der primären Hyperhidrose wird das Schwitzen vor allen durch Stresssituationen ausgelöst.


Äußerliche Therapie                                                               
Der äußerliche Einsatz von Alumiumsalzen ist die Methode der ersten Wahl für die Therapie der Hyperhidrose. Konzentrationen von 10-15% werden in der Regel gut vertragen, höhere Konzentrationen können dagegen Hautreizungen auslösen. Aluminiumchlorid bewirkt einen Verschluss der Schweißdrüsenausführungsgänge, so dass kein Schweiß mehr austreten kann.
Als Nebenwirkung können, vor allem zu Beginn der Behandlung, prickelnde und stechende Missempfindungen auftreten, die dadurch entstehen, dass die Schweißdrüsen durch einen aluminiumhaltigen Pfropf verschlossen werden. Die Aluminiumchloridlösung kann Textilien verfärben und sollte von Kleidung und Bettwäsche ferngehalten werden.
Zur Zeit wird die Verwendung Aluminium-haltige Antitranspirantien zunehmend kritischer gesehen, obwohl ein direkter Zusammenhang zwischen der erhöhten Aluminiumaufnahme durch Antitranspirantien und der Alzheimer-Krankheit bzw. Brustkrebs trotz einer Reihe entsprechender Studien wissenschaftlich bisher nicht belegt werden konnte.

Alle diese möglichen Nebenwirkungen der Aluminiumchloride treffen nicht zu auf Magnesium-Aluminium-Silikat (Tonerde). Seine Aufgabe ist es, ein Vielfaches seines Eigengewichtes an Wasser- und/oder Fett aufzunehmen.
Alternativ stehen als weitere äußerlich anwendbare Wirkstoffe z. B. Gerbstoffe zur Verfügung. Auch pflanzliche Wirkstoffe, wie z. B. Schachtelhalmextrakt sind für ihre schweißhemmende Wirkung bekannt und gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Vorbeugung
Das Tragen von atmungsaktiver und feuchtigkeitsabsorbierender Kleidung und Schuhen empfiehlt sich, um vermehrtem Schwitzen vorzubeugen. Gute Körperhygiene verhindert die Geruchsbildung durch Hautbakterien und freiverkäufliche Antitranspirantien mit Aluminiumchlorid oder Schachtelhalmextrakt reduzieren sowohl die produzierte Schweißmenge als auch den Körpergeruch. Auf bestimmte Lebensmittel wie Gewürze, Koffein und Nikotin sollte verzichtet werden.
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